„Hier lerne ich Dinge, die ich direkt in die Praxis umsetzen kann.“ Jan Schattner, TUHH-Masterstudent |
Herr Schattner, womit sind Sie derzeit beschäftigt?
Derzeit verbringe ich ein Auslandssemester an der UC Berkeley in Kalifornien, USA. Es ist mein erstes Mastersemester in dem Studiengang „Mechatronics". Meinen Bachelor habe ich ebenfalls dual an der TUHH in „Mechatronik" abgeschlossen.
Bei welchem Kooperationspartner arbeiten Sie?
Weinmann Medical Technology in Hamburg-Stellingen. Das Unternehmen entwickelt Beatmungsgeräte. Zwar habe ich auch Einblicke in andere Abteilungen erhalten, doch bin ich in erster Linie in der Forschung und Entwicklung (FuE) aktiv gewesen.
Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Ich wollte zum einen finanziell unabhängig sein - Wer dual studiert erhält ein regelmäßiges Einkommen, egal ob in einer Praxisphase oder Studienphase. Zum anderen wollte ich das, was ich im Studium lerne, gleich umsetzen können und andersherum aus meinen Erfahrungen in der Praxis die Vorlesungsinhalte besser verstehen.
Wo sehen Sie die Vorteile des dualen Studierens?
An der TUHH kann ich meinen Bachelor und meinen Master dual bei einem Unternehmen machen. Die TUHH ist für ihre solide Ausbildung bekannt - hier lerne ich Dinge, die ich direkt in die Praxis umsetzen kann. Andersherum motiviert mich die Praxis auch, mich für einige Unterrichtsinhalte stärker zu interessieren. So hätte ich vorher nicht gedacht, wie wichtig Patentrecht ist. In einem Studentenprojekt in meinem ersten Ausbildungsjahr ist mir das jedoch bewusst geworden, als ich die Entwicklung eines Produktes durchlaufen habe. Außerdem: Ohne das duale Studium und die finanzielle Absicherung wäre es mir wahrscheinlich nicht möglich gewesen, ein Auslandssemester an einer so renommierten amerikanischen Universität wie der UC Berkeley zu verbringen. Ich habe zwar auch ein Stipendium von der Studienstiftung des deutschen Volkes bekommen, das für die Studiengebühren aufkommt und Teile der Lebenshaltungskosten. Die monatliche Ausbildungsvergütung und eine weitere Unterstützung meines Unternehmens machen diese erlebnisreiche Zeit allerdings erst möglich. Viele denken, das duale Studium schränke Studenten, was beispielsweise Auslandsaufenthalte angeht, ein. Mir hat es diese Erfahrung erst ermöglicht.
Welche Nachteile gibt es?
Ich würde nicht sagen, dass es ein „Nachteil" ist, aber klar, es ist eine Doppelbelastung, die gerade am Anfang an den Nerven zehrt. Ich bin froh, dass ich Freunde und Familie habe, auf die ich mich verlassen kann. Das Unternehmen berücksichtigt aber auch, was man für die Uni machen muss, man wird beispielsweise einen Tag vor der Prüfung freigestellt. Am allerwichtigsten ist ein gutes Zeitmanagement. Daran gewöhnt man sich. Ab dem zweiten Semester weiß man, wie es läuft - ich finde es wirklich machbar.
Wo möchten Sie beruflich einmal hin?
Ich freue mich darauf, in der FuE-Abteilung bei Weinmann bleiben zu können. Ich kann mich für Technik begeistern und es macht mir Spaß, neue Ideen umzusetzen. Danach könnte ich mir deshalb vorstellen, eines Tages als Projektleiter tätig zu sein, das interdisziplinäre Studium Mechatronik Studium hilft dabei.