Das duale Studium an der TU Hamburg
Anna-Maria Liebhoff

„Ich wollte unbedingt dual studieren, um meine Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen"

Anna-Maria Liebhoff, TUHH-Masterstudentin  


Frau Liebhoff, womit sind Sie derzeit beschäftigt?

Ich studiere im Joint Master „Communication and Information Technologies", der in Kooperation mit dem Politecnicodi Torino, Italien, durchgeführt wird. Ende Oktober werde ich meine Masterarbeit in Turin verteidigen.

 

Bei welchem Kooperationspartner arbeiten Sie?

Airbus - Dort war ich bisher in der Abteilung für Forschung und Entwicklungsprojekte tätig.

 

Warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?

Ich wollte unbedingt dual studieren, um meine Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen - und das habe ich getan. Ich konnte gleich zwei Semester im Ausland verbringen, eines in Toulouse und eines in Turin.

 

Wo sehen Sie die Vorteile des dualen Studierens?

Da ich immer finanziell abgesichert war, waren auch die prägenden Auslandsaufenthalte kein Problem. Außerdem findet man viel schneller heraus, welche Inhalte des theoretischen Studiums eigentlich in der Arbeitswelt relevant sind und welche nicht. Dies war sogar nachteilig, als es zu Projekt- und Abschlussarbeiten im Unternehmen kam. Der Spagat zwischen Wissenschaft und Wirtschaft war oft schwer.

 

Welche Nachteile gibt es?

Das große Vorurteil des dualen Studiums, „man hat nie Zeit", stimmt zwar, aber man entscheidet sich bewusst dafür. Ich habe das nie als großen Nachteil wahrgenommen. Irgendwie habe ich es schließlich immer geschafft, meinen vielen Nebentätigkeiten trotzdem nachgehen zu können: Ich tanze in einer erfolgreichen Jazz und Modern Dance Formation, organisiere jährlich Skifreizeiten für Jugendliche, habe Robotikkurse gegeben, lerne diverse Sprachen, verreiste in viele Länder und bin kürzlich dem Verein RobotING@TUHH e.V beigetreten - und dabei habe ich es geschafft in der Regelstudienzeit zu bleiben.

 

Wo möchten Sie beruflich einmal hin?

Ich werde zum 1. November 2014 bei Airbus übernommen. Anders als gedacht, nicht in der FuE-Abteilung, sondern in der IT. Meine zukünftige Chefin war auf mein Profil aufmerksam geworden und hat mir eine Stelle als „Performance Manager" angeboten. Die Stelle selbst hat wenig mit meinem Studium zu tun. Das heißt, ich werde mich wieder einmal auf einem völlig neuen Bereich weiterbilden können. Diese Schiene habe ich in meinem Studium schon verfolgt. Ich habe mich nie spezialisiert, sondern immer versucht alle Bereiche kennen zu lernen und ein breites Wissen aufzubauen. Die Schnittstellen interessieren mich am meisten, sowohl zwischenmenschlich als auch zwischen verschiedenen Bereichen.

 

Die Frage nach der beruflichen Zukunft wird mir häufig

gestellt. Im Ausland habe ich gelernt, dass sowieso alles anders kommt als geplant. Und obwohl ich eigentlich als ordentliche Organisatorin bekannt bin, lasse ich mich bei diesem Thema überraschen. Es gibt viel mehr, als man kennt, da kann ich mich doch jetzt nicht festlegen.