ThyssenKrupp Marine Systems (Hamburg)
ThyssenKrupp Marine Systems – ein jeder denkt zuerst an Schiffe und zusammengeschweißte Stahlkonstruktionen, eben typisch Maschinenbau. Das aber genau diese Schiffe aus Stahl durch Elektronik gesteuert werden, fällt auf den ersten Blick nicht auf. Daher lud ThyssenKrupp Marine Systems am 10. August 2006 um 10 Uhr alle Interessierten ein, sich einen Einblick in die Entwicklung hochmoderner Schiffselektronik zu verschaffen.
Neben einigen Studierenden der TUHH, ließen sich knapp ein Dutzend Abiturientinnen und Abiturienten auf eine spannende Reise durch das komplexe System „Schiff“ ein – eine schwimmende Stadt bestehend aus Anlagen zur Energie- und Trinkwasserversorgung sowie Abwasser- und Abfallentsorgung auf engstem Raum, vernetzt durch ein modernes Informations- und Kommunikationssystem. Verblüffte Gesichter saßen den Vortragenden Herrn Luis Arellano (Aus- und Fortbildung) und Herrn Dipl. Wi.-Ing. Heiko Götte (Entwicklungsabteilung) gegenüber, denn unglaublich, aber wahr ist: Rund die Hälfte der veranschlagten Kosten für die Entwicklung eines neuen Schiffes fallen in den Bereich Elektrotechnik/Informatik und eröffnen so vielseitige Tätigkeitsfelder für Informatikingenieure.
ThyssenKrupp Marine Systems konzentriert sich dabei auf die vier Produktsegmente U-Boote, Marineschiffe, Zivile Schiffe und Repair. Obwohl nicht nur Korvetten oder Fregatten, sondern auch Yachten und Kreuzfahrtschiffe mit einem Radarsystem ausgestattet sind, ist das Wort Massenproduktion für ThyssenKrupp Marine Systems ein Fremdwort. Denn jedes Schiff wird individuell entsprechend den Anforderungen des Kunden und nach neuestem technologischem Stand entwickelt.
Abgerundet wurde die Exkursion durch einen beeindruckenden Rundgang über das Werksgelände. Nachdem jeder vorschriftsmäßig mit einem Helm ausgestattet wurde, ging es los: Neben riesigen Krananlagen mit magnetischen Lasthebezeugen für den Transport der Stahlplatten, wurden die einzelnen Teile des Schiffsrumpfes zu einem Ganzen mittels Laserstrahlschweißen zusammengesetzt. Eine innovative Technik, die durch ihre enorme Genauigkeit verspricht, die beim klassischen Schweißen erforderlichen Nachbearbeitungszeiten um bis 50 Prozent zu reduzieren. Und wer zuletzt schon immer einmal davon träumte, die Trockendockanlagen nicht nur von den Landungsbrücken aus zu sehen, konnte dies hautnah bei Reparaturarbeiten an einem Containerschiff erleben.